Vielleicht hat der eine oder die andere von euch auch schon einmal etwas geschenkt bekommen oder sich selbst gekauft, das eigentlich viel zu schade war, um verwendet zu werden: edlen Champagner, Pralinen, Trüffel, Chutneys oder Nudeln in Form einer Touristenattraktion. Und nachdem wir von unseren Großeltern wissen, dass Weiterschenken eine schlechte Idee ist, weil das „Kreisgeschenk“ peinlicherweise wieder den ursprünglichen Absender erreicht oder die nie ausgepackten Pralinen irgendwann angegraut sind, fristen die Sachen ein trauriges Dasein im Keller. Doch wäre es nicht viel besser, sie zu verwenden und daraus für FreundInnen oder einfach für sich selbst ein köstliches Menü zu zaubern?
Das dachten wir uns auch, als wir aus Trüffeln, die Verena aus Italien mitgebracht hatte, ein wunderbares Risotto zubereitet haben. Und weil wir schon öfter etwas ähnlich Verschwenderisches gekocht haben, entstand irgendwann bei einem Glas Wein – und es war ein sehr guter – die Idee, Marie Antoinette auf unserer Seite sprechen zu lassen.
Marie Antoinette, die als Maria Antonia Josepha Johanna als 15. Kind der Kaiserin Maria Theresia geboren wurde und durch die Heirat mit Ludwig XIV. zur Königin Frankreichs wurde, galt bei Zeitgenossen als verschwenderisch und lebensfremd. Dieses Porträt ist in der Geschichtswissenschaft umstritten – wenngleich es von manchen HistorikerInnen bis heute geteilt wird. Viel zitiert ist der ihr in den Mund gelegte Ausspruch: „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.“