Pili-Nüsse

Kinder, wie die Zeit vergeht! Mit Schrecken haben wir festgestellt, dass die Leibspeis schon länger nichts mehr probiert hat. „Das muss geändert werden!“, haben wir uns gedacht und uns über ein Säckchen Pili-Nüsse hergemacht. Diese hat Markus zu Weihnachten geschenkt bekommen.

Ihr habt noch nie was von Pili-Nüssen gehört? Wir auch nicht. Tatsächlich ist Canarium ovatum oder Kedongong, wie die Nuss in ihrer Heimat, den Philippinen, heißt, in Europa kaum bekannt. Der Baum wird bis zu 20 Meter hoch, hat gefiederte Laubblätter und bildet eiförmige Steinfrüchte. Eine ölige, dünne Schicht – die zum Kochen verwendet werden kann, umgibt einen äußerst harten Kern – der wiederum das enthält, was schließlich als Pili-Nuss vermarktet wird. Geerntet wird die Frucht heute auf vulkanischen Böden in Südostasien, Papua-Neuguinea und Nordaustralien. Derzeit gibt es bei uns neben kleineren Feinkostläden im Wesentlichen nur einen einzigen Anbieter, der die Nüsse verkauft.

Wie vieles, was exotisch ist, werden sie als Superfood gehypt: Die enthaltenen Omega-Fettsäuren beugen angeblich Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Außerdem sollen sie reich an Magnesium, Eiweiß, Vitamin E und Antioxidantien sein. Ob das so stimmt, sei dahingestellt.

Damit sie überhaupt gegessen werden können, sind die steinharten Pili-Nüsse mechanisch mit einer Kerbe vorbehandelt: So können sie leichter geöffnet werden, allerdings braucht es dennoch ein Werkzeug, um an den Samen im Inneren zu gelangen.

Die Mühe lohnt sich jedoch: Wir haben festgestellt, dass sie sehr lecker schmecken. Spannend fand Markus vor allem die weiche Konsistenz. Die Nüsse zergehen regelrecht auf der Zunge und haben ein sehr feines Aroma. Außerdem sind sie – im Gegensatz zu anderen Nüssen – überhaupt nicht bitter.

Fazit: Geschmacklich können wir die Pili-Nüsse empfehlen. Es lohnt sich wirklich, sie zu probieren. Allerdings sind sie nicht gerade billig – der Preis liegt zwischen 12–20€ pro Kilo – und die Schale ist im wahrsten Sinne des Wortes eine harte Nuss, die es zu knacken gilt und die viel Abfall bei wenig Ausbeute hinterlässt. Immerhin wird letzter in seiner Heimat als Brennholz verwertet.

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