Früher war nicht alles besser. Aber bei so manchen Dingen lohnt es sich, sie wieder aufleben zu lassen. Retro ist in der Mode schon länger Trend und Vintage-Möbel stehen im Kurs ganz oben – zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn man Einrichtungs- und Modemagazine oder Fashion- und Lifestyle-Blogs ansieht. Und wenn man sich dann gemütlich – ganz im Stil von „Mad Men“ in den 50er-Jahre-Sessel schwingt und sich zum Ausklang des Abends einen Whisky im Kristallglas gönnt: Was passt besser dazu, als ein paar Canapés?
Bei jedem Tagungsbuffet sind belegte Brötchen auch heute noch unschlagbar – und in der Regel schneller verzehrt als der Kuchen daneben. Doch was vom Caterer gut ankommt, wird zu Hause selten nachgemacht. Denn belegte Brötchen, die früher häufig in Anlehnung an das französische Wort für „Sofa“ als Canapés bezeichnet wurden, haben den Ruf, aufwändig in der Herstellung zu sein. Wir finden, dass das so nicht ganz stimmt. Denn sie lassen sich schnell vorbereiten, wenn man ein paar Tricks beachtet. Außerdem lohnt sich die Arbeit: Sie sind garantiert ein Hingucker auf jeder Party.
Belegte Brötchen
Zutat Nummer 1: Als erstes benötigt man klarerweise Brot als Grundlage. Am besten eignen sich Baguette sowie zur Abwechslung einige Scheiben dunkles Brot. Hier kann man z.B. Mischbrot, Vollkornbrot oder Pumpernickel verwenden. Wichtig ist, dass die Scheiben nicht allzu groß geschnitten werden. Wer möchte, kann das Weißbrot auch als Bruschetta vorbereiten und toasten.
Zutat Nummer 2: Die zweite Schicht eines Canapés besteht aus einem Aufstrich. Wir verwenden gerne Frischkäse, Hüttenkäse, Liptauer, Pesto oder – vor allem der Farbe wegen – Curry-Aufstrich. Wenn man die Brötchen mit Schinken oder Käse belegen will, kann die zweite Schicht auch Butter sein, bei Lachs eignet sich Meerrettich (=Kren). Aus Erfahrung genügen 2–3 Aufstriche.
Zutat Nummer 3: Nun kommt das Hauptelement – Schinken, Käse, Lachs, Speck. Es sei denn, das Hauptaugenmerk liegt auf dem Aufstrich. Solo gehen Pesto oder Curry-Aufstrich.
Zutat Nummer 4: Schließlich braucht es Dekoration. Bei einem Salat würde dies vermutlich als „Topping“ bezeichnen. Dazu benötigt man viele verschiedene Zutaten in ganz kleinen Mengen. Für ein ganzes Blech Brötchen reichen eine große Tomate oder ein Ei, welche man fein aufschneidet, ein paar Halme Schnittlauch, zwei, drei Oliven, ein paar Essiggürkchen oder eine Hand voll Kresse. Außerdem kann man z.B. Sprossen, Petersilie, Koriander, Basilikum, essbare Blüten, Rucola, fein blättrig geschnittene Radieschen, in kleine Streifen geschnittene Paprika, getrocknete Tomaten, Kürbiskerne, Feigen, Kumquats oder Weintrauben verwenden. Und schließlich lässt sich das Ganze mit einem Klecks Senf, Meerrettich, Mayonnaise, Pfeffer, Chili oder Fleur de sel abrunden. Oliven oder Weintrauben fixiert man am besten mit einem Zahnstocher.
Tipps:
- Wichtig ist vor allem die Abwechslung: Je vielfältiger die Mischung ist, desto besser ist die Wirkung. Außerdem garantiert man so, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist.
- Man sollte außerdem überlegen, wie weit die Transportwege, wie sommerlich die Temperaturen sind und wie lange die Brote ohne Kühlung auskommen müssen. Dementsprechend muss man die Zutaten anpassen. Aufstriche auf Quarkbasis, Pesto, Speck und Käse sind beispielsweise weniger empfindlich als Fisch, Ei oder Mayonnaise. Auch frische Kräuter machen schnell mal schlapp.
- Auf manche Zutaten, die nicht lange ansehnlich aussehen, sollte man verzichten: Dazu gehören Kiwi oder Ananas, die durch ein Enzym Eiweiß zersetzen und z.B. darunter liegenden Käse wässrig werden lassen. Avocado, Äpfel und Birnen bräunen schnell und sind daher ebenfalls ungeeignet.